Projekte
Streitförderer - www.streitfoerderer.de
Demokratie ist ein Kernthema seit Gründung von interpunktionen. Immer wieder suchen wir nach Antworten auf die Frage, wie Vielfalt und Zusammenhalt ausbalanciert werden können. Eine Antwort: Dafür braucht es den Mut für offene Auseinandersetzungen, es braucht den Mut zum Streiten.
Ab Mitte 2024 wird es deshalb ein Projekt mit dem Titel "Streitförderer" geben. Im Fokus stehen bei dem geplanten Projekt diese Ziele:
  • Souveränität bei Streitgesprächen über politische und gesellschaftliche Themen
  • Befähigung zur Unterstützung und Moderation bei Streitgesprächen zwischen Personen und in Gruppen
  • Befähigung anderer Personen zum souveränen Führen von Streitgesprächen
  • Befähigung zur Umsetzung von Veranstaltungs- und Fortbildungsformaten im eigenen Verband/Verein
Zur Projektvorbereitung wurden im Sommer 2023 im Rahmen eines Forschungsprojekts von Christian Boeser gemeinsam mit Studentinnen und Studenten 50 Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern geführt. Aus diesen Interviews zum Thema Streit ist ein Buch entstanden, welches die problematischen Konsequenzen von Streitvermeidung und feindseligem Streit illustriert. Darauf aufbauend ist dargestellt, welche Qualitäten einen Streitförderer ausmachen sollten.

Wenn Sie an dem Projekt mitwirken möchten, freuen wir uns über eine Mitteilung. Informieren Sie sich auf unserer neuen Website www.streitfoerderer.de und abonnieren Sie dort unseren Newsletter.

Ouraq - Civic Education in Iraq and Kurdistan
Florian Wenzel erarbeitet 2024 in Kooperation mit elbarlament Wissensbeiträge zum Thema Demokratie-Lernen (Civic Education) für die neue Plattform Ouraq, die für den Irak und Kurdistan einen Überblick über aktuelle Themen und Fachinformationen zur politischen Bildung geben wird. Das von der Bundeszentrale für politische Bildung mit unterstützte Projekt möchte damit Politische Bildung in der Region professionalisieren und vernetzen. Wir werden parallel dazu mit insgesamt vier Lehrer*innenworkshops die Vermittlung einer wertebasierten und interaktiven Form des Demokratie-Lernens im entsprechenden Unterrichtsfach in Irak und Kurdistan unterstützen. 

CAN DO CARDS - ERASMUS+ und Demokratie
Im Rahmen der internationalen Arbeit begleiten wir verschiedene ERASMUS+ Projekte in Kooperation mit VIA Bayern e.V. Das Projekt CAN DO CARDS hat nun durch einen partizipativen Prozess von beteiligten NGOs aus der Türkei, Schweden, Spanien und Deutschland ein Toolkit Democracy Learning veröffentlicht, das mit einem gemeinsamen Konzept die Vielfalt einer europäischen Dimension von Demokratie-Lernen aufzeigt.
Einen inhaltlichen und auch atmosphärischen Einblick in die prozessorientierte Entstehung der Projektergebnisse finden Sie auch in dem von uns verantworteten Kurzfilm eines Treffens 2022 in Torrelavega, Spanien.

Momentan wird in enger Kooperation mit dem schwedischen Partner Kista Folkhögskola ein weiteres europäisches Projekt vorbereitet, das sich dem Thema Demokratie unter dem Vorzeichen der Migrationsrouten nach und innerhalb Europas stellt und damit auch die Themen Trauma, Anerkennung von Identitäten und Ressourcen sowie demokratischen Konflikten und Dilemmata an den Grenzen und innerhalb Europas widmen wird.

Zehn Jahre Lange Nacht der Demokratie -
Neue Publikation zu Konzept, Erfahrungen und Umsetzungsbausteinen

Vor zehn Jahren fand die erste Lange Nacht der Demokratie in Augsburg statt. Seit 2018 hat sich das Projekt bayernweit etabliert. Ende 2022 erschien nun eine umfassende Publikation mit dem Titel "Lange Nacht der Demokratie - Begegnung, Inspiration und Reflexion im öffentlichen Raum", verfasst von Christian Boeser und Florian Wenzel. Informationen zur Publikation und eine Bestellmöglichkeit finden Sie in unserem Digitalflyer. Das Buch ist auch im Buchhandel erhältlich.

Die letzte Lange Nacht der Demokratie fand am 2. Oktober 2022 statt. Sie ermöglichte Inspiration, Begegnung sowie Reflexion zur Bedeutung von Demokratie. Das Projekt fragt: Was hält unsere Gesellschaft zusammen – in der Kommune, in Bayern, in Deutschland und in Europa? Die Lange Nacht fand in über 30 Kommunen in Bayern zeitgleich statt, von Coburg bis Rosenheim. Leuchtturmprojekt 2021 war das Demokratie*Rad - politische Bildung in den Gondeln des Riesenrads im Werksviertel Mitte in München - mit über 3.000 Besucher*innen. Schirmherrin der Veranstaltung ist Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags.
Die nächste Lange Nacht der Demokratie findet statt am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit 2024 statt. In der Vorbereitung werden hierzu für interessierte Kommunen erstmals Fortbildungen angeboten.
Die Lange Nacht wird vom Wertebündnis Bayern in Kooperation mit dem Netzwerk Politische Bildung Bayern verantwortet und wurde 2020 und 2021 in München von interpunktionen koordiniert. Für weitere Informationen oder Interesse an einer Kooperation kontaktieren Sie Projektleiter Christian Boeser.

Civil society and democratic experiences for Ukrainian women
Florian Wenzel ist Berater und Trainer des Projekts Civil society and democratic experiences for Ukrainian women, das die Organisation elbarlament in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung erstmals 2022/2023 und erneut 2023/2024 in Berlin durchführt. In verschiedenen Workshops werden ukrainische Frauen vernetzt und in ihrem Engagement für die deutsche Zivilgesellschaft unterstützt. Diskussionen über Identität, Werte und Dilemmata unterstützen die Verankerung des Konzepts 'Demokratie als Lebensform'.
Das Projekt ist ein konstruktiver Perspektivwechsel - weg von der Bedürftigkeit Geflüchteter hin zur Stärkung und Nutzung vorhandener Ressourcen - und hat damit einen intensiven Brückenschlag zwischen der Ukraine und Deutschland ermöglicht. Impressionen sind in einem Kurzfilm festgehalten.
Die teilnehmenden Frauen sind aktuell in zahlreichen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Projekten in Deutschland aktiv.

Umgabulo The Demokhrasi - Review of South African Democracy manual
Florian Wenzel hat im Auftrag der NGO elbarlament 2023 ein Gutachten für den African Youth Development Fund erstellt. Mit zwei interaktiven Online-Workshops und einem 40-seitigen Gutachten wurde die Ausrichtung sowie Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen eines Projekts zur Etablierung politischer Bildung in Südafrika im Rahmen des Programms Charter Africa untersucht. Grundlage des Gutachtens war unter anderem das Manual 'Umgabulo The Demokhrasi. Inspiring Democracy Through Civic Education'. Neben der Einordnung des Manuals in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen internationaler Politischer Bildung wurden didaktische Konzepte und methodische Hinweise zur Umsetzung in die Praxis an Schulen sowie die Ausbildung von Trainer*innen gegeben.

Evaluation der 72-Stunden-Aktion 2024 des BDKJ
Florian Wenzel und Christian Boeser von interpunktionen werden nach 2019 wieder die 72-Stunden Aktion 2024 des 'Bund der Deutschen Katholischen Jugend' evaluieren. In der Aktion 2019 waren 180.000 junge Menschen aktiv und haben Sozialprojekte umgesetzt - das Programm ist die größte Sozialaktion Deutschlands. Nach den Pandemiejahren findet Aktion 2024 wieder statt; wir begleiten das Projekt wieder mit einer partizipativen Evaluation, die insbesondere auch einen quantitativen und qualitativen Vergleich zu 2019 herstellen wird. Mit dem Ansatz der partizipativen Evaluation werden auf einem Stakeholderworkshop die Evaluationsfrage präzisiert und Kriterien und Erfolgsindikatoren definiert, eine große Online-Erhebung durchgeführt und in einem abschließenden Workshop Gelingensfaktoren und Veränderungspotentiale diskutiert und dokumentiert.


Kooperationsprojekt zur Streitkultur an Schulen
 Das Netzwerk Politische Bildung Bayern und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit kooperieren in einem Projekt zur Stärkung der Streitkultur (2020-2024). Profil zeigen! Für eine starke Demokratie. bietet Workshops an sowie Weiterbildungen, Handreichungen und Kurzfilme für bayerische Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Berufsschulen, FOS und BOS. Ausgebildete Multiplikator*innen bieten auf Basis unserer Praxishandreichung abwechslungsreiche, interaktive und motivierende Formate für Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern an, die 'Demokratie als Lebensform' in den Mittelpunkt stellen. Empfehlungen zur weiteren Auseinandersetzung mit Themen rund um Stammtischparolen, Fake News und Hate Speech bieten kommentierte links zu Publikationen, Videos und sozialen Medien an, die sich für Lehrer*innen wie auch Schüler*innen gut eignen.

Das Projekt basiert auf umfassenden Erfahrungen mit Argumentationstrainings gegen Populismus. Florian Wenzel und Dr. Christian Boeser verantworten dieses Projekt seitens des Netzwerks Politische Bildung Bayern.
In vier Runden wurden über 60 Multiplikator*innen in Online Schulungen für ihre (Online)-Einsätze an bayerischen Schulen fortgebildet. Einige von ihnen sind bereits in Projekten von interpunktionen e.V. tätig gewesen. Zudem wurde die Homepage profilzeigen.de freigeschaltet, die sich v.a. an Lehrer*innen und Multiplikator*innen richtet. Eine Kurzinformation finden Sie hier.

In der neuen Projektphase 2023/2024 werden Fragen von Macht, Privileg und Diskriminierung sowie Safe Spaces als Voraussetzung für gute politische Bildung in den Mittelpunkt gestellt; Mitglieder des Netzwerks und Projektleitung werden dazu einen Wissens- und Reflexionsprozess unterlaufen, außerdem wird ein Awareness-Team als Anlaufstelle bei entsprechenden Herausforderungen eingerichtet.


2. überarbeitete und erweiterte Auflage Handreichung "Dorfgespräch"
 Im Verlag Stiftung Mitarbeit ist eine überarbeitete und erweiterte 2. Auflage der Handreichung "Dorfgespräch. Ein Beitrag zur Demokratieentwicklung im ländlichen Raum" von Florian Wenzel und Christian Boeser erschienen. Ausführlich vorgestellt wird die Publikation im Newsletter der Stiftung Mitarbeit.
Im Mittelpunkt der Dorfgespräche steht die Frage, wie es gelingen kann, das Zusammenleben der Menschen in Dörfern im ländlichen Raum demokratisch, dialogisch und ressourcenorientiert zu stärken, um eine werteorientierte "Dorferneuerung in den Köpfen" zu erreichen. Ein konkretes Beispiel sehen Sie in diesem Beitrag.
In der zweiten Auflage wird neben neuen methodischen Variationen u.a. auch die Herausforderung des Rechtspopulismus aufgegriffen und es wurden die Praxis-Erfahrungen der Umsetzungen der letzten drei Jahre eingearbeitet.
In den vergangenen Jahren haben neben virtuellen Weiterbildungen für Umsetzungsteams in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zahlreiche reale und nun auch virtuelle Dorfgespräche in verschiedenen Variationen statt gefunden. Aktuell werden Dorfgespräche in Sachsen und Sachsen-Anhalt über die Partnerschaft für Demokratie Wittenberg von uns verantwortet sowie im Rahmen der Sozialen Dorfentwicklung des Amts für ländliche Entwicklung in Unterfranken Modellprojekte u.a. in Dingolshausen begleitet. Außerdem ist das Konzept in Projekten und Programmen von Engagiertes Land (DSEE) sowie Miteinander reden (bpb) vertreten. Informationen finden Sie u.a. auf unserer Website www.dorfgespraech.net und auf den Seiten www.dorf-im-gespraech.de unseres Kooperationspartners DisKurs e.V. in Jena.

Begleitung und Partizipative Evaluation für die Kreisau Initiative
Florian Wenzel begleitete 2022 das Team des Projekts der Kreisau-Initiative Uprooted - (Hi)Stories of stolen children during World War II. Organisationen aus Polen, Tschechien, Deutschland und der Ukraine beschäftigten sich mit dem Schicksal geraubter Kinder und erarbeiteten gemeinsam Bildungsmaterialien - u.a. eine Ausstellung, Kartensets und Podcasts - zu dieser Thematik, die auf einer Lernplattform frei zugänglich sind.
Das Projekt gewann unerwartete, beeindruckende und bedrückende Relevanz durch den Krieg in der Ukraine, in dem nachweislich bisher tausende Kinder in Umerziehungslager und zur Adoption nach Russland verschleppt wurden. Das Team setzte sich professionell wie auch ganz persönlich mit dieser Thematik auseinander und unterstützte sich gegenseitig in den teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen der beteiligten Länder.

Volkshochschulen als Orte der Demokratie
Florian Wenzel und Christian Boeser von interpunktionen beraten und begleiten den Bayerischen Volkshochschulverband (bvv) bei der Stärkung Politischer Bildung und des Selbstverständnisses von Volkshochschulen als Orte demokratischer Begegnung. Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums der Volkshochschulen in Deutschland unter dem Motto 'zusammenleben. zusammenhalten' werden Formate wie das Argumentationstraining und das Dorfgespräch in einer Handreichung des Deutschen Volkshochschulverbands als Best Practice vorgestellt.
Zusammen mit der verantwortlichen Referentin Ruth Jachertz wurden Reader und Seminarformate für Programmverantwortliche entwickelt, um eine Strategie für Demokratie sowie interaktive Moderation an Volkshochschulen zu unterstützen. In allen bayerischen Bezirken werden die Formate nun in intensiven Tagesworkshops in die Umsetzung gebracht - seit Anfang 2021 auch angepasst für Formate der interaktiven und demokratischen Online-Moderation.
Im Rahmen von Fortbildungen verschiedener Landesverbände der Volkshochschulen wurde ebenfalls das Konzept der Langen Nacht der Demokratie weiter verankert und 2024 in weiteren Bundesländern umgesetzt.

Qualitätskriterien für Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen
Im Rahmen eines Projekts des Netzwerks Politische Bildung Bayern, welches durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und durch die Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung unterstützt wurde, wurden mittels einer wissenschaftlichen Recherche und Vernetzung von Anbietern von Argumentationstrainings gemeinsame Qualitätsstandards entwickelt. Ausgangspunkt und Basis war dabei das seit 20 Jahren bekannte und erfolgreiche Argumentationstraining gegen Stammtischparolen von Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, der aktiv im Projekt mitwirkte. Insgesamt wurden rund 100 Anbieter und Personen im internationalen Bereich identifiziert und letztlich über 40 ausführliche telefonische oder persönliche Interviews geführt.
Auf einer internationalen Fachtagung trafen sich 20 Trainer/inn/en und Multiplikator/inn/en von zehn Institutionen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. In einem diskursiven und partizipativen Prozess entwickelten sie auf der Basis der Recherche gemeinsam Qualitätsstandards.
Eine Handreichung, Hintergrundinformationen sowie einen Interviewfilm finden Sie auf der Projektwebsite.
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